Stress, Termine, Handyklingeln und der Blick auf die Uhr. "Was denn, schon so spät?" Klar dauert's im Leben manchmal auch ein bisschen länger. Doch nun ist sie ja
endlich da, die neue Single mit dem schönen Titel "...und wenn's mal wieder länger dauert". Und das ausgesprochen pünktlich zum zehnjährigen Bandjubiläum von Stefan Dietl & die Aufdreher. Das
Trio aus Bandleader Stefan Dietl, Gerhard Süß (Keyboard, Gitarre) und Sepp Obermeier (Akkordeon) dreht in diesem Jahr so richtig auf. Ohne Wenn und Aber: "Keiner kann uns bremsen, wir machen
schließlich Musik aus Leidenschaft", sagt Dietl, der im niederbayrischen Elisabethszell das Hotel "Mariandl" führt, das quasi auch Keimzelle aller frühmusikalischen Anfänge und Auftritte
ist.
Die Geschichte der drei "Aufdreher" als Band ist dabei sprichwörtlich druckreif. Stefan, der seit Jahren schon erfolgreich als Solokünstler unterwegs ist, wurde
nämlich 2004 ausgerechnet in einer Druckerei auf seine Mitstreiter aufmerksam. Just dort, wo er seine gesamte Werbung drucken ließ, traf er auf seinen späteren Keyboarder Gerhard. "Er spielte
damals mit Sepp in der Band Black & White", erinnert sich Dietl. Als Gerhard ihn fragte, ob er nicht mal im Hotel "Mariandl" spielen dürfe, sagte Hotelier Dietl prompt zu und war dann mehr
als überrascht. "Die beiden waren echt klasse, so gut, dass ich spontan sagte: Ihr müsst jetzt jede Woche bei mir spielen", erinnert sich der 45-Jährige, der auch als "Singender Wirt" bekannt
ist. Dabei blieb es aber nicht. Aus "bei mir spielen" wurde bald auch "mit mir spielen". Die Geburtsstunde von "Stefan Dietl & die Aufdreher" war eingeläutet. Im zehnten Jahr ihres Bestehens
kann das Trio auf eine großartige Zeit zurückblicken. Etliche Fernsehauftritte gehören dazu, darunter in der Musikshow "Startreff", bei Melodie TV oder der ZDF-Drehscheibe. Relaxt können sie eh
sein. Denn die Feuerproben sind bestanden und die Ufer der Profiliga erreicht. Ob Auftritte beim großen "Marc Pircher Fest" im Zillertal, beim Abschiedskonzert "Der Klostertaler" im Elsass oder
letztes Jahr bei Vetter Touristik vor 10.000 Leuten: Stefan Dietl & die Aufdreher verstehen es, die Massen zu begeistern.
Doch begeistern kann nur, wer auch authentisch beim Publikum rüberkommt. Dietl macht daraus kein Geheimnis, wie seine Texte entstehen, die Gehör finden. "Wenn ich
ein neues Album herausbringe, ist darauf mein Leben der letzten Jahre konserviert. Das heißt, ich gebe von mir viel Persönliches preis", sagt er. Nichts sei erfunden, alles sei echt, authentisch.
"Ich sitze ja oft auch mit meinen Gästen zusammen und erfahre so einiges aus ihrem Leben. Dann macht es oft Klick und ich sage: Darüber musst Du unbedingt einen Song schreiben." Der Titel des
neuen, im November erscheinenden Albums, ist mit "grins ...unterwegs in meinem Leben" deshalb ganz passend gewählt.
Stefan Dietl, der zuerst KFZ-Mechaniker lernte, dann eine erstklassige Hotellehre absolvierte, kam schon recht früh mit den Stars in Kontakt. Noch als Azubi im
Fünf-Sterne-Haus "Vier Jahreszeiten" in München. Dort bediente er etwa Lady Diana und Prinz Charles. "Aber auch solche großartigen Künstler wie Placido Domingo", erinnert er sich. Obwohl er nun
Hotelier mit Leib und Seele ist, hatte er immer einen Traum: den von Musik. Mit 25 Jahren nahm er in Passau eine klassische Gesangausbildung bei Opernsänger Armin Kolarczyk. Gesang von der Pieke
auf zu lernen, zahlt sich immer aus, selbst wenn Dietls Vorbilder wohl weniger im Opern- und Operettenbereich zu finden sind. "Ich sehe mich als deutscher Liedermacher mit Einflüssen von Reinhard
Fendrich und Peter Cornelius", sagt er. Und etwas Klassik ist ja immer dabei.